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Mein Name ist <Elke Tischer > und ich habe unsere Familienseite gestartet.Über unsere Familie  Burg auf Fehmarn, 11.09.1931Lieber Walter,Dir, dem Erhalter unsere Sievers-Stammes, muß ich in diesem Jahre zum Geburtstag Deines leider zu früh verstorbenen Vaters einen Brief schreiben, die Kunde geben vom dem, was in unserem Geschlechte zum Lichte, zur Höhe strebt.Du bist ein Bannerträger der Zukunft und mußt den Weg kennen. Unser Geschlecht ist uralt. An der Grenze von Holstein und Ditmarschen scheinen alte Wohnplätze unserer Vorfahren zu sein. Einer der Unseren war ein General Peter des Großen, während den bekannten Gliedern unserer Familie das Kämpfen mit der Handwaffe wenig liegt. Ein Sievers war hier in Burg auf Fehmarn schon um 1500 Ratmann der Stadt. Auch sein Geschlecht war aus Holstein-Dithmarschen herübergekommen. In einem kleinen Dorfe, fernab vom Verkehr, sind wir drei Brüder, Dein Vater voran, unter dem Strohdache eines anspruchslosen Lererhauses in diese wunderbare Welt heineingeboren. Looft war und ist noch heute ein Bauerndorf.Die Mutter ist dort nicht verschwenderisch, und im Lehrerhause war oft schmalhans Küchenmeister. Wäre nicht die unermüdlich schaffende Mutter ( Großmutter in Hohenvesterstedt ! ) gewesen, dann hätte das Leben ein böses Ende nehmen können. Das Gehalt des Dorfschullehrers war so kein, daß er selbst eine Kuh, Schweine und Hühner halten musste. Und all das hatte die Mutter zu betreuen. Der Vater war ganz eingespannt in die Arbeit für seine schwere Schule. Schwer waren doch zuweilen bis zu 100 Kinder zu seinen Füßen in einem Raum, und so wohl ABC- Schützen als auch 15 Jährige wollten in derselben Stunde unterrichtet, gefördert werden. Dir sicher undenkbar, lieber Walter ? Und Er war ein mann, dieser Jakob Sievers, der es enst nahm mit seiner Berufung zum Schulmeister, ernst nahm als Lehrer und Erzieher. Ich habe einst in seinem Nachlaß mit Ehrfurcht erkennen müssen, wie genau er seine Arbeit vorbereitete. Ausführliche Ausarbeitungen las ich, und aus ihnen und Erzählungen Deines Vaters und anderen konnte ich mir folgendes Bild von ihm formen:Ein tüchtiger Lehrer, geehrt in seiner Gemeinde, weit umher unter seinen Kollgen und bei seinen Vorgesetzten. Ein treuer, unermüdlicher Arbeiter. Ein ernster, streng sittlicher Mann der auch von seinen Kindern ein für die Dorfjungend vorbildliches leben verlangte. Ein Mann tiefer Religiosität, der allerdings im Banne der Bibel stand. Ergreifend wirkt das Schlußbild seines lebens: Dein Vater mußte im Kreise der Familie über dem Sterbenden, der nickend seine Anteilnahme bekundete, laut das Vaterunser sprechen. Zehn Jahre war er krank, schwindsüchtig, zehn jahre lang suchte er Heilung in Büsum, im Harz - vergebens: allzu früh - ich war damals zwei Jahre alt - mußte er dahin.Zehn Jahre hatte die unvergleichliche Mutter alles entbehrt, um ihn zu behalten, - er ging dahin. Und nun beginnt das Hohlied der Mutter, lieber Walter, der rechten Sievers Frau ! Obwohl ihr Mann über 30 Jahre Lehrer gewesen war, bekam sie eine Witwenpension von nur 250 M jährlich, aus anderen Kassen lief Unterstützung ungefähr noch einmal dieselbe Summe ein. Das war alles.Dein Vater, damals ebenso alt wie Du, mußte hinaus in die Welt. Gerne hätte der verstorbende Lehrergesehen, daß auch sein ältester Sohn wieder Lehrer wurde, aber das war damals nicht für Claudius Sievers. nch einem vergeblichen Versuch, Postbeamter zu werden, mußte er in die Schreiberlehre nach Itzehoe. Ihn musste die sorgende Mutter ausstatten und jahreland seinen Unterhalt bestreiten. In diese Zeit reicht meine erste Erinnerung zurück. Unsere Mutter war in einem kleinen Ortee des Kreises Rendsburg, in das Altenteilhaus eines ihr bekannten Hofbesitzers gezogen. Nach hier kam jeden Sonnabend bis montag früh auf dem Rade Dein Vater aus dem 15 - 20 km entfernten Itzehoe. Meistens hatte er dann kaum Taschengeld mehr, mit unter auch schon eine kleine Anleihe bei seiner vier Jahre älteren Schwester gemacht. Wie wenig konnt ihm auch die Mutter geben! Und schon damals zog er die edlen Freuden dieses Lebens in vollen Zügen ein. An den Sonntagen halfen ihm die Bauernkinder des Dorfes, die Jugendlichen seines Alters, fröhlich sein. War es eine harmle glückliche Zeit für ihn und für mich, der ich hier mein Jugendparadies fand! Nichts erfuhren wir von der Mutter Arbeit und Sorge. Diese schloß sie in sich. Frühmorgens war sie auf der Hofstelle zum Arbeiten, und spätabends strickte, flickte und nähten ihre fleißigen Hände.. für uns. Bei Freudenfensten brauchten wir nicht zurückstehen, auch nicht in der Kleidung. Sie hielt sorglich auf den guten Anzug. Ihre größte Sorge auber war, ist es bis zum heutigen Tage, daß wir " gut blieben ". Wie oft höre ich nicht ihre Worte in den Ohren! Das würde Dein Vater nicht leiden. Sie atte die Freude, daß ihre drei Jungs später immer gern gesehene Gäste bei den vorbildlichen Menschen dieser Dorfgemeinschaft waren. Und was für ein prächtiger Kerl war der Hauptbauer dieser Dörfer, der Vater von Deines Vaters Busenfreund Hans Wallert ! Als Bruder Johannes zur Mutter zurückkehrte - er war wegen der Notlage der Mutter jahreland bei einem Onkel gewesen - da hat dieser Bauer die ganzen Winterabende mit ihm gerechnet, geistig gearbeitet. Ein Beweis, in welcher Achtung unsere Mutter dort stand. Über sie wäre noch viel zu schreiben. Eines darf ich nicht vergessen: Ihre tiefe Religiosität, das Suchen in Andachtsbüchern, das ernste Gebet. Das hat mich stets in tiefster Seele gepackt, sodaß es mich über alle Stürme und finstere Gedanken hinwegtrug, bis mir ein Immanuel Kant die eigene Sicherheit des Weges brachte. Und die heiligkeit des Brotes, die sie durch ihre Erziehung lehrte! Immer noch fühle ich sie mahnen, wenn ich Kinder jetzt oft so damit sehe. Dein Vater und ich verloren uns aus den Augen. Er mit welt - und freudenoffenen Augen, ich mit weltabgewandter Einkapselung, Bruder Johannes durch schwerster körperliche Arbeit hindurch, aber in seinen Freistunden überfröhlich wie sein Bruder Claudius: so verschieden strebten wir drei den Lebenszielen zu, alle angestrengt arbeiten, von Muttersorgen u. des verstorbenen Vaters Beispiel, sowie eigener Verpflichtung unnachsichtig getrieben. Die vielen Widerstände äußerer Art haben unsere Kräfte gestählt, ebenso dier Kampf mit dunklen Leidenschaften in uns. Dankbar gedenken wir der Hilfe unserer Siever- Frauen.So werden wir das, was wir nun sind, waren müssen.

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